Die Betriebskosten bleiben dem Deutschen Mieterbund zufolge häufigstes Streitthema zwischen Mietern und Vermietern. Mehr als ein Drittel der Beratungsthemen (37 Prozent) bei dem Verein entfielen im vergangenen Jahr auf die Betriebskosten inklusive Heizkosten, wie der Mieterbund in Berlin mitteilte. „Insbesondere vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Energiekosten verwundert dies nicht“, erklärte Bundesdirektorin Melanie Weber-Moritz. „Das Auslaufen der Energiepreisbremsen, die auf hohem Niveau verharrenden Energiepreise und der steigende CO2-Preis bedeuten leider auch in diesem Jahr voraussichtlich für viele Mieterinnen und Mieter Nachzahlungen im dreistelligen Bereich.“
Auf die Betriebskosten folgten 2023 die weiteren Beratungsthemen Wohnungsmängel (18,2 Prozent) und allgemeine Vertragsangelegenheiten (12,4 Prozent). Zu letzteren zählen laut Mieterbund Fragen zur Mietpreisbremse, zu Staffel- oder Indexmieten, zu Wohngemeinschaften, aber auch zur Frage, ob Tiere in den Wohnungen erlaubt sind oder ob auf dem Balkon Solarmodule angebracht werden dürfen.
Gestiegen im Vergleich zum Vorjahr sei der Beratungsbedarf beim Thema „Mieterhöhung (Vergleichsmiete)“. Lag der Anteil 2022 noch bei 7,9 Prozent, wuchs er 2023 auf 9,2 Prozent. „Diese Steigerung deutet darauf hin, dass der Druck auf Mieterinnen und Mieter in bestehenden Mietverhältnissen gestiegen ist“, sagte Weber-Moritz.
Insgesamt führten die Juristen der rund 300 örtlichen Mietervereine in Deutschland 2023 rund eine Million Rechtsberatungen durch. Über 98 Prozent der Fälle wurden demnach außergerichtlich abgeschlossen.
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