Papst Franziskus erholt sich weiter von seiner Bauch-Operation. Vier Tage nach dem Eingriff war das Oberhaupt der katholischen Kirche weiter fieberfrei und auch die anderen Gesundheitswerte beim 86-Jährigen sind unauffällig, wie der Heilige Stuhl mitteilte.
Franziskus habe physiotherapeutische Atemübungen gemacht. Bereits am Samstag hatte Chirurg Sergio Alfieri mitgeteilt, dass alle Vitalwerte des Patienten den Vorstellungen entsprächen und es keinen Grund zur Sorge gebe. Franziskus wurde von den Ärzten geraten, noch die ganze kommende Woche in der Klinik zu bleiben.
Wegen den Folgen der OP konnte Franziskus erstmals in seinem mehr als zehnjährigen Pontifikat das allwöchentliche Angelus-Gebet nicht öffentlich sprechen. Normalerweise betet er von einem Balkon des Apostolischen Palastes vor Gläubigen auf dem Petersplatz. Im Sommer 2021 hatte er das Gebet nach einer Darm-Operation auf dem Balkon des Gemelli-Krankenhauses vorgetragen. Während der Corona-Zeit durften lange zwar keine Gläubigen zum Papst kommen, das Gebet von ihm wurde aber online übertragen.
Weil er diesmal nach der OP nicht aufstehen und damit den operierten und mit einem implantierten Kunststoffnetz gestützten Bauch nicht strapazieren sollte, verzichtete er auf einen öffentlichen Auftritt. Er verfolgte in der päpstlichen Privatwohnung im Krankenhaus eine Messe am Fernseher, betete in einer kleinen Kapelle und aß danach zusammen mit Ärzten, Krankenschwestern und Leibwächtern zu Mittag. Das berichtete Vatikan-Sprecher Matteo Bruni. Am Samstag hatte er erstmals wieder etwas festere Nahrung bekommen.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche war am Mittwoch wegen einer sogenannten Laparozele, eines Narbenbruchs im Bereich des Darms, operiert worden. Den dreistündigen Eingriff sowie die Vollnarkose überstand der Pontifex den Angaben von Alfieri zufolge gut.
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