Raser in Ansbach mit 111 km/h auf der Residenzstraße erwischt | FLZ.de

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Veröffentlicht am 14.08.2024 12:13

Raser in Ansbach mit 111 km/h auf der Residenzstraße erwischt

In beide Richtungen maß die Polizei am Samstagabend auf der Ansbacher Residenzstraße. Ein Gerät stand auf dem Mittelstreifen, ein anderes an der Hecke im Hintergrund. Die meisten hielten sich wie hier auf unserem Foto an das Tempolimit.  (Foto: Manfred Blendinger)
In beide Richtungen maß die Polizei am Samstagabend auf der Ansbacher Residenzstraße. Ein Gerät stand auf dem Mittelstreifen, ein anderes an der Hecke im Hintergrund. Die meisten hielten sich wie hier auf unserem Foto an das Tempolimit. (Foto: Manfred Blendinger)
In beide Richtungen maß die Polizei am Samstagabend auf der Ansbacher Residenzstraße. Ein Gerät stand auf dem Mittelstreifen, ein anderes an der Hecke im Hintergrund. Die meisten hielten sich wie hier auf unserem Foto an das Tempolimit. (Foto: Manfred Blendinger)

Mit schweren Folgen muss ein Raser rechnen, den die Polizei mit 111 km/h im Ansbacher Stadtgebiet gemessen hat. Gegen ihn läuft ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens.

Am Samstag führte die Verkehrspolizei Ansbach auf der Residenzstraße vor der Hochschule eine Geschwindigkeitsmessung in beide Richtungen durch. Dabei fiel gegen 21.35 Uhr ein 24-Jähriger mit seinem BMW auf, der laut Polizei mit einer Geschwindigkeit von 111 km/h gemessen wurde. Erlaubt sind an dieser Stelle nur 50 km/h.

Auf dem Tacho deutlich über 120 km/h

Beim Tempo des jungen Mannes von 111 km/h aus dem Landkreis Ansbach ist die Messtoleranz bereits abgezogen. Auf dem Tacho muss ohnehin immer etwas mehr angezeigt werden als die tatsächliche Geschwindigkeit. Dieser Unterschied darf bis zu zehn Prozent des gefahrenen Tempos plus 4 km/h gehen. Der Raser muss also im Ansbacher Stadtgebiet auf seinem Tacho eine Geschwindigkeit von deutlich über 120 km/h angezeigt bekommen haben. Er war stadteinwärts unterwegs.

Die Ansbacher Inspektion hat seit einiger Zeit die Raserszene besonders im Blick. Fahrten deutlich über der erlaubten Geschwindigkeit von 50 km/h haben vor allem in den Nachtstunden stark zugenommen. Vor kurzem standen deshalb zwei junge Männer vor dem Amtsgericht.

Verbotenes Kraftfahrzeugrennen

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Ansbach wird gegen den 24-Jährigen ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet. Dies ist ein besonderer Straftatbestand, der deutlich härtere Strafen ermöglicht als sonst im Verkehr vorgesehen.

Für eine Verurteilung ist nicht Voraussetzung, dass tatsächlich ein Rennen unter zwei Fahrern stattfand. Haftstrafen bis zu zwei Jahren sind auch möglich, wenn Kraftfahrzeugführer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fahren, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen.

Bis zu 1120 Euro Bußgeld möglich

Neben den strafrechtlichen Folgen hat eine Verurteilung wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens in der Regel auch Konsequenzen für den Führerschein. Er wird in der Regel eingezogen. Ob und wann er wieder erteilt wird, ist dann die Sache der zuständigen Landkreise oder Städte.

Wenn es in diesem Fall zu keiner Verurteilung wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens kommen sollte, würde der Bußgeldkatalog greifen. Bei dieser Überschreitung sind 560 Euro fällig, Ist ein Vorsatz erkennbar, was hier anzunehmen wäre, verdoppelt sich das Bußgeld auf 1120 Euro. Dazu würden zwei Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei kommen.

Drei weitere Fahrverbote

Die Spezialisten der Verkehrspolizei haben am Samstag an der Residenzstraße ab 19 Uhr bis Mitternacht gemessen. In diesen fünf Stunden fuhren 1200 Fahrzeuge vorbei. Neben dem traurigen Rekordhalter mit 111 km/h kommen auf drei weitere Wagenlenker Fahrverbote zu. Sie lagen über 74 km/h. Für 28 weitere Autofahrer wird es Bußgelder geben.

Gemessen wurde am Abend in beide Richtungen. Ein Gerät stand an einer Hecke in Richtung Innenstadt. Ein zweites auf dem Mittelstreifen, um die Fahrzeuge zu erfassen, die stadtauswärts unterwegs waren.

Passanten, die regelmäßig an der Residenzstraße in dem Bereich zwischen Hochschule und Brücken-Center unterwegs sind, begrüßten am Samstagabend die Aktion. Sie gehe mit ihrem Hund täglich in den Abendstunden an der Straße entlang und sehe sehr häufig Autos, die viel zu schnell fahren, sagte eine Frau. Aus der Bevölkerung hatte es zunehmend Beschwerden über Raser gegeben, sowohl direkt an die Polizei als auch bei Bürgerversammlungen.


Von Manfred Blendinger
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