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Veröffentlicht am 30.10.2022 13:51

Ratzfatz kennenlernen

Im persönlichen Gespräch und doch nicht allein waren die Teilnehmer in der Aula des Berufsschulzentrums Neustadt. (Foto: Antonia Müller)
Im persönlichen Gespräch und doch nicht allein waren die Teilnehmer in der Aula des Berufsschulzentrums Neustadt. (Foto: Antonia Müller)
Im persönlichen Gespräch und doch nicht allein waren die Teilnehmer in der Aula des Berufsschulzentrums Neustadt. (Foto: Antonia Müller)

Die Handwerkskammer lud Schülerinnen und Schüler zum Speed-Dating in das Berufsschulzentrum Neustadt ein.

Eine seit über 20 Jahren verbreitete Form des Kennenlernens: das Speed-Dating. Innerhalb weniger Minuten gilt es, den Partner von sich zu überzeugen. Nach dem gleichen Prinzip konnten Schülerinnen und Schüler am Dienstag im Berufsschulzentrum Neustadt (BSZ) persönlichen Kontakt zu lokalen Handwerksbetrieben aufnehmen.

Eine lockere und recht turbulente Stimmung herrschte in der Aula des BSZ. In einer Ecke spielten Jugendliche Jenga, ein Geschicklichkeitsspiel, in einer XXL-Version. Einige Kleingruppen standen im Raum verteilt. An den Seiten waren Tische und Stühle aufgebaut, abgetrennt durch große Pinnwände. Mittig ein Tisch mit vielen Flyern und Broschüren. Außerdem gab es einen Rückzugsraum mit Sitzsäcken.

„Das ist für die etwas Angespannteren“, erklärte Benedict Pavelka von der Handwerkskammer für Mittelfranken. Sein Job: die Ausbildungsakquise. Denn die beschriebene Szene hatte das Ziel, Ausbildungsstellen und Praktikumsplätze an Schüler zu vermitteln. Es gab sogar noch Ausbildungsplätze für dieses Jahr zu vergeben. An den Tischen links und rechts saßen sich also Vertreter von Handwerksbetrieben und Schüler gegenüber. 15 Minuten hatten sie Zeit, um sich gegenseitig vorzustellen und den jeweiligen Gesprächspartner von sich zu überzeugen. Speed-Dating eben.

Insgesamt sechs Betriebe, darunter ein Elektrounternehmen und eine Gießerei, hatten sich in der Aula platziert. Außerdem boten die Agentur für Arbeit und die Handwerkskammer Stände mit Infomaterial. Ausrichter war die Handwerkskammer Mittelfranken.

34 Teilnehmer hatten sich für das Angebot angemeldet. Hauptsächlich kamen sie von der Mittelschule Diespeck, erzählte Bettina Scheckel, Schulleiterin des BSZ. Außerdem waren zwei Klassen des Berufsvorbereitungsjahres, das am BSZ angeboten wird, dabei. Von der Neustädter Realschule gab es eine Anmeldung, vom Gymnasium war niemand dabei.

Laufzettel mit Rückmeldung

Die Schüler haben sich im Voraus online angemeldet und sollten am Veranstaltungstag einen Lebenslauf und ihre Zeugnisse mitbringen. Außerdem bekamen sie Laufzettel, erklärte Scheckel. Jede und Jeder sollte zwischen zwei und vier Gespräche führen und sich auf dem Laufzettel ein kurzes Feedback eintragen lassen. Die Unternehmen sollten vermerken, ob sich der jeweilige Schüler für den Beruf eignet, oder ob beispielsweise ein Praktikum vereinbart wurde. Dieses Feedback ist wichtig: „Wenn von beiden Seiten Interesse besteht, können wir die Schüler bei weiteren Schritten unterstützen“, so Scheckel.

Den Startschuss der Veranstaltung gab Landrat Helmut Weiß mit einer kurzen Ansprache in der Aula. Dann begannen die Gespräche. Ein Autohaus setzte darauf, den Gesprächspartnern ihr Unternehmen ausführlich vorzustellen. Wollten die Schüler oder Schülerinnen nicht so viel erzählen, wurde nachgehakt, um herauszufinden, ob der Berufswunsch eher in Richtung Werkstatt oder Büro geht. In einer Mappe sammelten sie die Unterlagen der Interessenten, die einen positiven Eindruck hinterlassen hatten. Diese können sich dann für ein Praktikum bewerben.

Für den Gesprächseinstieg brachte ein Dachdeckerbetrieb einen Selbsttest mit. Auf einem Tablet wurde gefragt, ob man die Welt gerne von oben betrachtet, oder im Team arbeitet. Fällt der Test positiv aus, geht das Gespräch in die Tiefe. Auch hier hat sich bereits ein Praktikum angebahnt. Wenn es dem Schüler gefällt, kann er anschließend eine Lehre beginnen.


Antonia Müller
Antonia Müller
Startete nach dem Journalismus-Studium ein Volontariat bei der Fränkischen Landeszeitung. Ein Heilsbronner Gewächs mit großem Interesse an Umwelt-, Energie- und Natur-Themen.
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