Andreas Schicker hat an seinem ersten Arbeitstag als Sport-Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim dem in die Kritik geratenen Chefcoach Pellegrino Matarazzo vorerst eine Jobgarantie ausgestellt. „Für mich gibt es momentan keine Spekulationen und Diskussionen um den Trainer“, sagte der 38 Jahre alte Österreicher bei seiner offiziellen Vorstellung.
Er habe am Mittwochabend ein „langes und gutes Gespräch“ mit Matarazzo geführt und freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem 46 Jahre alten Fußball-Lehrer. „Es ist wichtig für ihn, dass die Aufgaben im Verein wieder klar verteilt sind. Die vergangenen Monate waren schwierig für ihn“, sagte Schicker.
Er verschloss jedoch nicht die Augen vor der heiklen sportlichen Lage der TSG, die mit nur vier Punkten derzeit den Abstiegsrelegationsplatz 16 belegt. „Wir müssen schauen, dass wir schnell da unten wegkommen. Es gilt, in der Liga Punkte zu hamstern und sich dann im Winter neu zu orientieren“, formulierte Schicker das Ziel für die kommenden Wochen.
Ihm sei bewusst, dass die Mannschaft „natürlich Ergebnisse liefern muss, denn wir befinden uns in einer Situation, in der wir Punkte brauchen“. Generell verfolge er bei seiner Arbeit aber einen anderen Ansatz: „Man sollte im Fußball nicht nur auf die Tabelle schauen, sondern auch auf den Weg, den man gehen will. Das ist mir wichtiger.“
Der von Sturm Graz gekommene Ex-Profi bildet ab sofort gemeinsam mit dem Vorsitzenden Markus Schütz und Frank Briel (Finanzen) die Geschäftsführung des Bundesligisten, der nach der Trennung von Schickers Amtsvorgänger Alexander Rosen in Turbulenzen geraten war.
Große Teile der aktiven Fanszene hatten gegen die Entscheidung protestiert und zuletzt auch die Verpflichtung von Schicker kritisiert. „Ich werde mit den Fans in den Dialog gehen, um Unwahrheiten, die durch den Kraichgau geistern, aus der Welt zu schaffen“, kündigte der neue Sportchef an.
Das gelte auch für den Zwist zwischen Mergim Berisha und Matarazzo, der den Stürmer jüngst suspendiert hatte. „Ich habe mit Rino über das Thema gesprochen. Wir wollen da Lösungen finden“, sagte Schicker.
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