Chaostag auf der A6: Nach stundenlanger Sperrung Autobahn wieder frei | FLZ.de

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Veröffentlicht am 26.06.2024 11:01, aktualisiert am 27.06.2024 13:28

Chaostag auf der A6: Nach stundenlanger Sperrung Autobahn wieder frei

Aufgrerissen wurde der Dieseltank eines Lkw bei einem Unfall am Mittwochnachmittag am Stauende bei Aurach. Der Lastwagen quetschte zudem ein Auto an die Leitplanke. (Foto: Feuerwehr Herrieden)
Aufgrerissen wurde der Dieseltank eines Lkw bei einem Unfall am Mittwochnachmittag am Stauende bei Aurach. Der Lastwagen quetschte zudem ein Auto an die Leitplanke. (Foto: Feuerwehr Herrieden)
Aufgrerissen wurde der Dieseltank eines Lkw bei einem Unfall am Mittwochnachmittag am Stauende bei Aurach. Der Lastwagen quetschte zudem ein Auto an die Leitplanke. (Foto: Feuerwehr Herrieden)

Am Mittwochmorgen hat sich auf der Autobahn A6 in Fahrtrichtung Heilbronn zwischen den Anschlussstellen Schnelldorf (Landkreis Ansbach) und Crailsheim (Baden-Württemberg) ein Unfall ereignet. Das berichtet das zuständige Polizeipräsidium Aalen.

Beteiligt waren drei Lkw, heißt es. Die Autobahn war stundenlang in beide Richtungen voll gesperrt.

Die Lkw waren im Kolonnenverkehr in Richtung Heilbronn unterwegs. Gegen 7 Uhr erkannte ein 58-jähriger Fahrer eines mit Gefahrgut beladenen Sattelzuges zu spät, dass sich der Verkehr verlangsamte, so die Polizei.

Mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht

Er fuhr auf einen Sattelzug auf, der von einem 63-Jährigen gelenkt wurde. Dieser wurde letztlich noch auf einen weiteren Sattelzug aufgeschoben, der von einem 48-Jährigen gefahren wurde. Der Verursacher wurde mit Verdacht auf leichte Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Der 63-Jährige zog sich schwere Verletzungen zu und wurde ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht, schreibt die Polizei. Der dritte Fahrer blieb unverletzt. Dessen Lkw wurde lediglich leicht beschädigt, sodass er seine Fahrt fortsetzen konnte.

Flüssiges Ethylen teils kontrolliert abgefackelt

Der mittlere Lkw wurde auf einen Parkplatz geschleppt und das geladene Kunststoffgranulat umgeladen. Die Ladung des flüssiges Ethylen transportierenden Lastwagens des Verursachers musste umgepumpt, der Lkw danach geborgen werden, teilte die Polizei mit. Ein Teil des Gases wurde von der Feuerwehr vor Ort kontrolliert abgefackelt.

Auf den Ausweichstrecken kam es den ganzen Mittwoch über zu erheblichen Verzögerungen. Eine Umleitung war zwar eingerichtet, es wurde allerdings empfohlen, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Dennoch suchten sich viele Verkehrsteilnehmer Schleichwege im Raum Schnelldorf. Laut Autobahnpolizei Aalen dauerte die Sperrung bis Mitternacht. Der Schaden dürfte sich nach erster vorsichtiger Schätzung auf mehrere 100.000 Euro belaufen, berichtet die Polizei.

Polizei: „Zu geringer Sicherheitsabstand”

Zwischenzeitlich ereignete sich bei Aurach ein Folgeunfall, der eine weitere Sperrung erforderlich machte. Weil der Verkehr an der Anschlusstelle Schnelldorf von der Autobahn geleitet wurde, hatte sich Rückstau gebildet. Den erkannte um 15:15 Uhr ein 24-jähriger Sattelzugfahrer zu spät. „Wegen zu geringem Sicherheitsabstand”, so die Polizei, fuhr er auf den Lkw-Zug eines 32-Jährigen vor ihm auf.

Beim Ausweichen nach links drückte der Trucker zudem noch den Pkw eines 37-Jährigen in die Mittelleitplanke. An der Sattelzugmaschine wurde durch den Aufprall der Dieseltank aufgerissen. Rund 300 Liter Kraftstoff liefen auf die Fahrbahn und ins Bankett.

Während der Bergung der Fahrzeuge und der Reinigung der Fahrbahn musste die Autobahn bis gegen 20 Uhr komplett gesperrt werden. An der Anschlusstelle Aurach wurde der Verkehr ausgeleitet. Der Sachschaden wird auf insgesamt etwa 130.000 Euro geschätzt. Verletzt wurde bei diesem Unfall niemand.


Von Anna Beigel, Ulli Ganter und Wolfgang Grebenhof
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