Die EU-Staaten können bei Waldbränden auf eine gemeinsame Flugzeugflotte zurückgreifen - der Deutsche Feuerwehrverband hat sich für die Stationierung weiterer solcher Maschinen in Deutschland ausgesprochen. „Man kann sicherlich darüber nachdenken, ob man solche Flugzeuge in Deutschland stationiert, wie es das Land Niedersachsen bereits getan hat“, sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse der Deutschen Presse-Agentur.
In Braunschweig stehen zwei kleinere Löschflugzeuge für Einsätze in Deutschland, aber auch innerhalb der EU bereit. Im vergangenen Jahr hatte es etwa im Harz und Brandenburg größere Wald- und Flächenbrände gegeben, aber zum Beispiel auch in Griechenland.
„Hier in Deutschland bestände beispielsweise die Möglichkeit, auf dem ehemaligen sowjetischen Flugplatz Welzow in Brandenburg solch eine Einheit zu stationieren“, sagte Banse. Das Innenministerium in Brandenburg teilte mit, die überwiegende Mehrheit der Fachleute sehe in Löschflugzeugen keinen echten Nutzen. Das Land setze stattdessen neben der Brandbekämpfung am Boden auf Hubschrauber, „da diese in der Regel schneller, häufiger und gezielter löschen können“.
Ob Flugzeuge oder Hubschrauber angeschafft würden, sei zurzeit nicht so erheblich, sagte Banse. „Hauptsache, wir haben überhaupt genügend Mittel. Da hapert es im Augenblick, da die Beschaffung der zusätzlichen vorgesehenen und geeigneten Polizeihubschrauber offensichtlich nicht zeitnah umgesetzt werden kann.“
Banse weiter: „Mittelfristig sollten wir uns aber auch in Deutschland Gedanken machen, ob die Möglichkeit besteht, im Zuge des EU-RescEU-Verfahrens einen größeren Stützpunkt des europäischen Bevölkerungsschutzes zu realisieren. Hier ginge es um weitaus mehr als nur Löschflugzeuge.“ Unter dem EU-Programm RescEU ist das EU-Katastrophenschutzverfahren zu verstehen.
Der Verbandschef sprach sich zugleich für eine engere Zusammenarbeit der Feuerwehren in Europa aus. In den nächsten Monaten werde es ein Treffen der Feuerwehrverbands-Präsidenten aller EU-Länder geben. „Wir wollen keine neue Organisation gründen“, sagte Banse. Es gehe darum, gemeinsame Standpunkte zu ermitteln und mit einer Stimme gegenüber der EU-Kommission aufzutreten.
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