Kriege, Klimakrise, gesellschaftliche Probleme: Manchmal fällt es schwer, optimistisch zu bleiben. Wie können Eltern dennoch Vorbilder für emotionale Intelligenz und Resilienz sein? Und wie können sie ihre Kinder dabei unterstützen, ähnliche Fähigkeiten zu entwickeln - auch in „Multikrisenzeiten“ wie diesen?
Zunächst: Gefühle sind da und sie sind wichtig. Eltern sollten sie daher nicht verbergen, das gilt auch für negative Gefühle. Sie einfach zu überspielen, das funktioniere nicht, sagt die Psychotherapeutin Belinda Werner-Akila in der „Apotheken Umschau Eltern“ (Ausgabe 05/25). Kinder spüren das. Und wer trotzdem so tut, als sei alles in Ordnung, sende irritierende Doppelbotschaften.
Besser ist: Die Erwachsenen sollten ihre Gefühle zunächst validieren, also anerkennen, und dann regulieren - am besten, bevor sie sich ihren Kindern widmen.
Und was ist, wenn die Gefühle sich im familiären Zusammenhang Bahn brechen, am Essenstisch etwa? Dann sollte man das, was auch die Kinder wahrnehmen, kindgerecht erklären. Eltern könnten dann sagen, dass sie eine schlechte Nachricht gelesen haben, die sie traurig macht - und dann sagen: „Ich bin aber gleich wieder okay.“ So lernen Kinder, dass es normal und gesund ist, Gefühle zu erkennen und auszudrücken. Und dass auch negative Gefühle nicht unbedingt bedrohlich sind, sondern bewältigt werden können.
Wenn Kinder selbst das Bedürfnis haben, etwa über Nachrichten, die sie im Radio gehört haben, zu sprechen, sollten Eltern darauf eingehen. Indem sie kindgerecht erklären, wie es etwa zu Kriegen oder Umweltverschmutzung kommt, und dass sie hoffen, dass es bald eine Lösung dafür gibt.
Und dann gegebenenfalls ins Tun kommen: Also Spenden sammeln etwa oder sich gemeinsam für Klimaschutz engagieren. Erwachsene können so vorleben, wie man konstruktiv mit Emotionen umgeht und selbstwirksam handelt.
© dpa-infocom, dpa:240508-99-961976/2