Zoff in Asylunterkunft in Ansbach: Ermittlungen gegen Security-Mitarbeiter | FLZ.de

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Veröffentlicht am 29.08.2024 10:28, aktualisiert am 30.08.2024 13:48

Zoff in Asylunterkunft in Ansbach: Ermittlungen gegen Security-Mitarbeiter

Im Ansbacher Distlersaal sind zurzeit 22 Asylbewerber untergebracht. Zwei von ihnen haben Sicherheitskräfte angegriffen und schwer verletzt. (Archivbild: Irmeli Pohl)
Im Ansbacher Distlersaal sind zurzeit 22 Asylbewerber untergebracht. Zwei von ihnen haben Sicherheitskräfte angegriffen und schwer verletzt. (Archivbild: Irmeli Pohl)
Im Ansbacher Distlersaal sind zurzeit 22 Asylbewerber untergebracht. Zwei von ihnen haben Sicherheitskräfte angegriffen und schwer verletzt. (Archivbild: Irmeli Pohl)

Noch ermittelt die Staatsanwaltschaft, warum die Situation in der Asylunterkunft im Distlersaal in Eyb komplett aus dem Ruder lief. Jedenfalls prügelten ein 23-jähriger Türke, sein 29-jähriger Mitbewohner, ebenfalls Türke, und ein bislang unbekannter Dritter am Mittwoch gegen 22 Uhr auf die zwei Sicherheitsleute vor Ort ein.

Den beiden Wachmännern (36 und 40 Jahre alt) gelang es, ins Freie zu flüchten. Bis die Polizei mit mehreren Streifenwagen anrückte und zwei der drei Randalierer dingfest machen konnte, verwüsteten die drei das Büro des Securitydienstes in der Asylunterkunft. Während die beiden Haupttäter gefesselt abgeführt wurden, konnte ihr bislang unbekannter Komplize flüchten.

Eskalation ist die „absolute Ausnahme“

Die beiden Sicherheitsleute wurden ins Klinikum gebracht und in der Notaufnahme ambulant behandelt.

Sozialreferent Holger Nießlein, der für die städtischen Asylunterkünfte zuständig ist, zeigte sich auch am Morgen danach noch geschockt. Gewalt in diesem Ausmaß habe es bisher in den Heimen nicht gegeben, so Nießlein. „Wir haben hier und da mit Aggressionen oder Drogenmissbrauch zu tun, zum Beispiel in der Asylunterkunft an der Draisstraße.“ Aber eine solche Eskalation sei die absolute Ausnahme. Nießlein erinnerte als zweiten Ausnahmefall an den Asylbewerber, der im September 2022 mit Messern auf die Polizei losgegangen war und in der Welserstraße erschossen wurde.

Die Staatsanwaltschaft Ansbach ermittelt gegen die Tatverdächtigen

Was den Sozialreferenten am Donnerstag aber nicht ruhen ließ, war die Tatsache, dass die beiden Schläger sich bereits wieder im Distlersaal befinden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt zwar gegen die beiden wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung, doch weil sie geständig waren und ihr Aufenthaltsort bekannt ist, setzte die Polizei sie auf freien Fuß.

„Solche Leute haben in einer städtischen Unterkunft nichts zu suchen“, so Nießlein . Auf Antrag der Stadt hat die Regierung von Mittelfranken bereits am Donnerstagnachmittag Verlegungsbescheide für staatliche Einrichtungen in Lauf und Herzogenaurach in den Distlersaal geschickt. Die Security im Distlersaal wurde auf vier Wachmänner verdoppelt.

Nach der Vernehmung der beiden Wachmänner stelllte sich heraus, dass der 29-jährige Asylbewerber der Hauptaggressor vor Ort war.

Die Security-Männer wurden bei der Auseinandersetzung nur leicht verletzt. Der 40-Jährige erlitt eine leichte Schulterverletzung. Der 36-Jährige erlitt Prellungen an Hüfte, Schulter und Arm.

Gegen die beiden Mitarbeiter der Security-Firma wird jetzt auch wegen Körperverletzung ermittelt, der 29-jährige Asylbewerber wurde am Arm, am Kiefer und am Auge verletzt.

Der Schaden, der bei der Randale in der Asylbewerber-Unterkunft angerichtet wurde, wird von der Polizei auf 10.000 bis 15.000 Euro geschätzt.

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