Psychische Erkrankungen sind in der Schwangerschaft keine Seltenheit. „In meiner Mütter-Sprechstunde kommt mir das tagtäglich unter“, sagt die psychologische Psychotherapeutin Friederike Echtler-Geist, die auf das Thema spezialisiert ist. „Bis zu 20 Prozent der Mütter haben Depressionen, und sogar noch mehr leiden unter Ängsten.“
Sie appelliert, diesen Aspekt zumindest im Hinterkopf zu haben, wenn Freundinnen eine Feier nach amerikanischem Vorbild organisieren: sogenannte Baby-Shower-Partys, bei der die werdende Mutter mit Geschenken und Aufmerksamkeit überschüttet werden soll. „Wenn ich eine klassische überschäumende Party vorhabe, bei der nur pure Freude Platz hat, dann kommt ein ganzer Aspekt vielleicht zu kurz“, warnt die promovierte Psychologin.
Ängste und Sorgen der werdenden Mutter, ob ihr Kind gesund geboren werde, seien „ganz handfest und real“. Gerade bei einem ausgelassenem Party-Trubel, bei der die Frau im Mittelpunkt steht, könnte sie sich schnell emotional überfordert fühlen.
Freundinnen sollten daher sensibel damit umgehen und berücksichtigen, dass die Party nicht unbedingt „ein total unbeschwertes Riesenfest wird, sondern dass daneben auch andere Themen mitschwingen können und ihren Platz brauchen.“
Bei allen Programmpunkten sollte das Wohlbefinden der Hauptfigur im Mittelpunkt stehen, sagt Autorin Katja Henning („Feste feiern - Babyparty“): Auf laute Musik, Tischfeuerwerk oder Luftballons, die platzen könnten, sollte man ihrer Ansicht nach verzichten. Zudem rät sie, keine „Horrorgeschichten“ von Geburten zu erzählen. „Das Fest soll schließlich Vorfreude machen und nicht Angst verbreiten.“
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