Die deutschen Biathleten haben ihren vielversprechenden Saisonstart beim Weltcup im finnischen Kontiolahti fortgesetzt. Roman Rees lief im Sprint auf Platz drei und bescherte dem deutschen Herren-Team bereits den dritten Podestplatz im dritten Rennen.
Der 29-Jährige blieb beim Schießen fehlerfrei und musste sich nach zehn Kilometern nur den beiden Norwegern Johannes Thingnes Bö und Sturla Holm Laegreid geschlagen geben. Bei den Damen verpasste Anna Weidel als Fünfte mit dem besten Weltcup-Ergebnis ihrer Karriere das Podium nur um 2,4 Sekunden. Insgesamt überzeugten sowohl die Damen als auch die Herren mit geschlossenen Teamleistungen.
„Das ganze Rennen lief sehr geschmeidig für mich. Ich habe mich mega gut gefühlt und die Ski waren Weltklasse. Irgendwie überraschend, aber irgendwie passt es auch, weil ich mich gerade auf der Strecke und am Schießstand wohlfühle“, sagte Rees. David Zobel als Dritter im Auftakteinzel und die Staffel auf Rang zwei hatten dem Team von Bundestrainer Mark Kirchner zuvor bereits die ersten Erfolge des neuen Winters beschert. „Roman ragt raus mit dem Podium, aber auch als Mannschaft war es wieder ein richtig guter Wettkampf“, sagte Kirchner.
Der viermalige Peking-Olympiasieger Bö verwies bei seinem 53. Weltcupsieg trotz einer Strafrunde seinen fehlerfreien Teamkollegen Laegreid mit 10,5 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Rees lag 28,8 Sekunden hinter Bö und hat damit eine sehr gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Sonntag (12.15 Uhr/ARD und Eurosport). Für Rees war es das zweite Weltcup-Podium seiner Karriere.
Das gute Mannschaftsergebnis rundeten Zobel (1 Fehler/+ 1:05,0 Minuten) als Neunter, Ex-Weltmeister Benedikt Doll (2/+ 1:10,2 Minuten) auf Rang elf, Johannes Kühn (2/+ 1:13,4 Minuten) als Zwölfter und Justus Strelow (0/+ 1:24,3 Minuten) auf Position 17 ab. Nur Philipp Nawrath (2/+ 1:46,6 Minuten) schaffte es als 29. nicht in die Top 20.
Anna Weidel war von sich selbst „total“ überrascht. „Ich weiß, dass ich läuferisch noch ein Defizit habe und daran arbeiten muss, aber ich bin sehr zufrieden, das Schießen hat perfekt funktioniert“, sagte sie nach dem Rennen. Für ihre Schießeinlagen brauchte sie lediglich 18 und 24 Sekunden. In der Laufzeit lag sie aber nur auf Rang 34. Dennoch knackte sie die interne WM-Norm wie Denise Herrmann-Wick, Vanessa Voigt und Sophia Schneider.
Nach den 7,5 Kilometern hatte Weidel 26,6 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Lisa Theresa Hauser. Die Österreicherin blieb ebenfalls ohne Fehlschuss und setzte sich mit 17,3 Sekunden Vorsprung vor Lisa Vittozzi (1 Fehler) aus Italien durch. Rang drei sicherte sich die Schwedin Linn Persson (0 Fehler/+ 24,2 Sekunden).
Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick musste eine Strafrunde laufen und hatte nach den 150 Extra-Metern als Sechste 31,6 Sekunden Rückstand. „Stehend habe ich ganz schön gekämpft, es war auch keine optimale Schlussrunde“, sagte Herrmann-Wick, die über feste Schienbeine auf der Schlussrunde klagte.
Das starke deutsche Mannschaftsergebnis komplettierte Schneider (1 Fehler/+ 34,2 Sekunden) als Achte und Vanessa Voigt (1/+ 39,6 Sekunden) als Elfte. Somit haben auch die deutschen Damen eine gute Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen (14.15 Uhr/ARD und Eurosport) am Sonntag.
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