Gestiegene Exporte nähren die Hoffnung auf eine Erholung der deutschen Wirtschaft. Im April legten die Warenausfuhren sowohl gegenüber dem Vormonat als auch dem Vorjahresmonat zu, wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Der Export könnte nach Einschätzung von Volkswirten in den kommenden Monaten mit zu einer Konjunkturerholung beitragen. Getragen von einem anziehenden privaten Konsum und besseren Exportgeschäften ab der zweiten Jahreshälfte des laufenden Jahres fasse die deutsche Wirtschaft allmählich wieder Tritt, erwartet die Deutsche Bundesbank in ihrer am Freitag veröffentlichten Konjunkturprognose.
Die Ausfuhren stiegen im April nach den vorläufigen Daten gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent. Exportiert wurden Waren im Wert von 136,5 Milliarden Euro. Das waren 1,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Importe legten gegenüber dem Vormonat um 2,0 Prozent zu. Innerhalb eines Jahres gab es mit einem Volumen von 114,5 Milliarden Euro allerdings einen Rückgang um 0,6 Prozent.
„Trotz eines immer schwieriger werdenden Marktumfeldes konnten sich unsere Unternehmen behaupten und den Frühjahrsaufschwung nutzen“, sagte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Das weltwirtschaftliche sowie geopolitische Umfeld bleibe aber fragil. Insofern sei es noch zu früh, von einem nachhaltigen Aufschwung im Außenhandel zu sprechen.
Ein Plus von 1,2 Prozent auf 74,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vormonat gab es im April bei den Exporten in die anderen EU-Staaten. Die Europäische Union (EU) ist die größte Absatzregion für Waren „Made in Germany“. Die Ausfuhren auf den wichtigen US-Markt sanken binnen Monatsfrist hingegen um 1,2 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Im Geschäft mit China wurde ein leichtes Plus von 0,8 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro verzeichnet. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres sanken die Exporte insgesamt noch leicht um 0,3 Prozent auf 539,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Laut der jüngsten Prognose der „Wirtschaftsweisen“ dürften im Verlauf des laufenden Jahres der Welthandel und die globale Industrieproduktion zunehmen, davon profitierten die deutschen Exporte. Exportorientierte Unternehmen seien aber mit einem scharfen Wettbewerb, steigenden Arbeitskosten und weiterhin erhöhten Energiepreisen konfrontiert, konstatierte das Beratergremium der Bundesregierung unlängst. Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Exportindustrie die Schwäche des Welthandels und die Folgen geopolitischer Krisen zu spüren bekommen.
Trotz der zuletzt etwas schwächeren Auftrags- und Produktionsdaten stützten unter anderem Impulse von der Außenwirtschaft nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums die Erwartung einer allmählichen Konjunkturerholung. Die Gesamtherstellung in der deutschen Industrie sank im April gegenüber dem Vormonat leicht um 0,1 Prozent. Im Dreimonatszeitraum bis April stieg die Produktion aber um 1,0 Prozent.
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