Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) plant zusammen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an der für diesen Sonntag in Aschaffenburg geplanten Trauerfeier teilzunehmen. Aus Sicherheitsgründen würden dafür unter anderem Straßen gesperrt, sagte eine Sprecherin der Stadt. Zum Gottesdienst in der Stiftskirche sind nur geladene Gäste zugelassen. Ob auch Angehörige der Opfer teilnehmen werden, war zunächst unklar.
Die Gedenkfeier mit ökumenischem Gottesdienst soll um 10.30 Uhr beginnen. Sie wird für Zuschauer, die nicht in die Kirche kommen können, auf einer Leinwand auf dem Stiftsplatz übertragen. Zudem soll sie auf dem YouTube-Kanal der Stadt Aschaffenburg zu sehen sein.
Söder ordnete für Sonntag eine landesweite Trauerbeflaggung an. „Die Gewalttat von Aschaffenburg ist unfassbar und schockierend. Bayern zeigt Solidarität. Wir trauern mit den Angehörigen und beten für die Opfer und die Verletzten“, teilte er mit.
Die Anordnung gelte für alle staatlichen Dienstgebäude in Bayern. Die Gemeinden, Landkreise und Bezirke sowie die übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts seien gebeten, in gleicher Weise zu verfahren.
Am Mittwochmittag soll ein 28 Jahre alter Afghane in einem Aschaffenburger Park ihm offensichtlich unbekannte Menschen mit einem Messer angegriffen haben. Ein zweijähriger Junge marokkanischer Herkunft und ein 41-jähriger Deutscher starben. Zudem wurden ein zweijähriges, syrisches Mädchen und ein 72-jähriger Deutscher schwer verletzt. Eine Erzieherin (59, deutsch) brach sich in dem Tumult einen Arm.
Der Verdächtige befindet sich inzwischen in einer psychiatrischen Einrichtung. Die Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Aschaffenburg hatte am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Unterbringungsbefehl erlassen.
Einen Unterbringungsbefehl gibt es in der Regel, wenn es Anhaltspunkte gibt, dass ein Verdächtiger zur Tatzeit aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig war.
Dem 28-Jährigen wird zweifacher Mord, zweifacher versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hat er sich zunächst nicht zu den Vorwürfen geäußert, sein Motiv ist unklar.
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