Tausende von Gewalt betroffene Frauen und Kinder haben im vergangenen Jahr Schutz in Frauenhäusern gesucht. 2021 lebten 6431 erwachsene Bewohnerinnen zeitweilig in Frauenhäusern, wie die Frauenhauskoordinierung am Dienstag in Berlin mitteilte. Dies entspreche einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 183 Menschen.
Bereits für das Jahr 2020 habe es ein Rückgang von 431 Menschen gegeben. Nach Angaben des Vereins ist es vorstellbar, dass die sinkenden Zahlen mit der Pandemie zusammenhängen.
Den Frauenhäusern mangelt es nach eigenen Angaben an Ressourcen, so fehlen etwa Mittel für die Kinderbetreuung. „Oft sind Einrichtungen so prekär ausgestattet, dass der Umzug in ein Frauenhaus mit Gemeinschaftsräumen - und mitunter sogar der Notwendigkeit, die Schlafzimmer zu teilen - von den Frauen als sozialer Abstieg empfunden wird“, sagte Geschäftsführerin Heike Herold. Der Schritt aus der Gewalt sollte das Gegenteil bewirken, „aber das ist nicht zuletzt eine Frage von Ressourcen und politischem Willen“, so Herold.
Dabei musste 2021 laut Frauenhauskoordinierung jede vierte Frau die Kosten für ihren Aufenthalt im Frauenhaus teilweise oder vollständig selbst tragen. Zunehmend seien Schutzsuchende (60 Prozent) auf ein Frauenhaus außerhalb der eigenen Stadt oder des eigenen Landkreises angewiesen gewesen. Vor dem Aufenthalt hätten 41,0 Prozent der Frauen Arbeitslosengeld II empfangen. 2020 seien es 43,4 Prozent gewesen.
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