Was sie sich ganz dringend wünschen würde: „Endlich mal ein bisschen Ruhe und Privatsphäre.“ Im Moment ist Rebekka H. (Name geändert) davon noch weit entfernt, denn die Wohnsituation der 19-Jährigen ist desolat. Es fehlt an vielem. Doch das soll sich nun ändern.
Die Voraussetzungen, um erfolgreich durchs Leben zu kommen, waren bei Rebekka H. alles andere als rosig. Ihr Vater hatte schon vor vielen Jahren die Flucht nach Nürnberg angetreten. Das Verhältnis zur Mutter, die daraufhin zu einem neuen Mann gezogen war, gestaltete sich schwierig.
Von einer familiären Bindung ist im Fall der 19-Jährigen wenig zu ahnen. „Ich wollte zu meiner Mutter“, sagte sie im Gespräch mit der FLZ. „Aber das hat sich als Fehler erwiesen.“ So ist sie über viele Jahre bei ihrer Oma aufgewachsen. Rückblickend sagt sie: „Ich wurde hin und her geschoben.“
Als toxisch erwies sich auch die Beziehung zu ihrem Ex-Freund. Es kam zu Gewalt. Schließlich wehrte sie sich und schlug zurück. Im Reflex habe sie mit dem Fuß nach hinten geschlagen. Jetzt habe ihr Ex eine krumme Nase, sagt sie. Der Fall landete vor Gericht. Es ging um Körperverletzung. So kam Jana Schallenmüller ins Spiel. Die Sozialpädagogin ist Betreuerin bei der Straffälligenhilfe im Landgerichtsbezirk Ansbach. Sie hilft der 19-Jährigen dabei, wieder in die Spur zu kommen.
Auch Rebekkas neuer Freund Gerd N. will ihr dabei helfen. Vor einiger Zeit ist die junge Frau bei ihm eingezogen. Jedoch: Ein trautes Heim sieht anders aus. Die Wohnsituation ist schwierig. Vor einigen Jahren ist das kleine Haus abgebrannt. Komplett renoviert wurde es nie. In dem Gebäude wohnen auch die Eltern ihres Freundes. Das macht es mit der Privatsphäre bisweilen etwas schwierig.
Wenn Rebekka H. den Zustand des Hauses beschreibt, fragt man sich, wie man darin wohnen kann. Eine richtige Türe gibt es nicht. Die Decke besteht nur aus Holzpfeilern und die Wände sind unverputzt. Das Paar lebt in einem Durchgangszimmer. Beide haben keinen Haustürschlüssel, sondern müssen den Hintereingang, der immer offen ist, nutzen. Aufgrund des schlechten Zustands des Hauses ist die Innentemperatur extrem gering. Man friert ständig.
Klar, dass das junge Paar auf Wohnungssuche ist. Die Sozialpädagogin unterstützt die beiden dabei. Bislang ohne Erfolg. Jana Schallenmüller berichtet von einem Treffen mit Rebekka H. vor dem Haus. Die 19-Jährige habe eine Mappe mit Unterlagen mitgebracht. Als die Betreuerin die Mappe in die Hand nahm, ist sie kurz erschrocken, denn diese war eiskalt. „Wie aus einem Kühlschrank.“ Und da war es noch Herbst.
Doch die Wohnsituation ist nicht die einzige Baustelle im Leben von Rebekka H. Eine Ausbildung hat sie bislang nicht absolviert. Sie will jetzt aber versuchen, beruflich Fuß zu fassen, eventuell in einem handwerklichen Bereich. Einkünfte hat sie derzeit keine. Auch ihr Freund, der zwei Jahre bei der Bundeswehr war, ist derzeit arbeitslos.
Bürgergeld wurde für die 19-Jährige beantragt, aber abgelehnt. Die Betreuerin will es mit einem neuen Antrag versuchen. Würde das Paar in einer eigenen Wohnung leben, wäre das leichter. Alle sind sich einig: Eine neue, kleine Wohnung hat oberste Priorität. Wobei Jana Schallenmüller sehr deutlich sagt: „Die zwei haben eigentlich nichts.“ Nötig wäre eine komplette Grundausstattung für den Haushalt. Dazu zählen auch ein Kleiderschrank, ein Bett, eine Matratze, Stühle, Geschirr und vieles mehr.
Das wäre ein Anfang. Mit dem Ziel, dass sich die beiden dann etwas Eigenes aufbauen. Eine Spende der FLZ-Leser könnte dabei helfen.
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