Der Fehlstart in das Fußball-Jahr hat dem TSV 1860 München und Trainer Argirios Giannikis kräftig zugesetzt. Das 0:4 beim 1. FC Saarbrücken erhöhte den Druck auf den „Löwen“-Coach, dessen Team in der 3. Fußball-Liga nur vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge hat. „Wir haben viele Aufs und Abs gehabt“, sagte der 44-Jährige. „Es geht darum, sich auf die Inhalte zu fokussieren.“
Während Giannikis, der seit etwas mehr als einem Jahr im Amt ist, bei der Analyse betont sachlich blieb, sparte Torhüter Marco Hiller nicht mit Kritik. „Wir hatten gute Testspiele. Jetzt spielen wir hier vor ein paar Zuschauern, und auf einmal hat keiner mehr Bock, den Ball zu haben. Es ist Alibi, was wir heute gespielt haben“, klagte der Keeper. Er erinnerte an bessere Leistungen bei zwei knappen Testspiel-Niederlagen gegen Zweitligisten.
In der Meisterschaft war nun Saarbrücken mindestens eine Nummer zu groß. Sebastian Vasiliadis (29. Minute), Tim Civeja (45.), Kasim Rabihic (54.) und Maurice Multhaup (75.) erzielten im Ludwigspark vor 13.197 Zuschauern die Tore. Die „Löwen“ präsentierten sich schwach im Zweikampf, offensiv kam zu wenig. „Mutlos. Wir hatten kaum Zug nach vorne“, sagte Hiller bei Online-Sender MagentaSport.
Nach drei Pleiten in Serie und 1:11-Toren wird es für Giannikis immer enger, da ein Absturz in die Regionalliga droht. Allerdings können sich die „Löwen“ keine kostspieligen Manöver leisten. „Das haben wir uns anders vorgestellt – auch in dieser Konstellation, dass wir konkurrenzfähiger sind“, sagte Giannikis. „Wir müssen uns vorwerfen, dass wir in der Zweikampfführung unterlegen waren.“
Dagegen setzte Saarbrücken ein deutliches Ausrufezeichen im Aufstiegsrennen. Nach drei Unentschieden vor der kurzen Winterpause kehrten die Saarländer durch das 4:0 (2:0) gegen 1860 München in die Erfolgsspur zurück und festigten ihren dritten Rang.
Die „Löwen“ müssen den Blick nach unten richten. „Das ist brutal. Wir haben uns einiges vorgenommen für die Rückrunde, und dann kriegst du hier gleich eine 0:4-Klatsche - am Ende auch in der Höhe nichtmal unverdient“, sagte Hiller. Eine enorm wichtige Prüfung steht für ihn und seine Kollegen am kommenden Samstag an. Dann ist der VfB Stuttgart II im Kellerduell zu Gast.
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