Schweres Unwetter hielt Feuerwehren in der Region in Atem | FLZ.de

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Veröffentlicht am 01.08.2024 18:06, aktualisiert am 02.08.2024 13:13

Schweres Unwetter hielt Feuerwehren in der Region in Atem

Der Festplatz in Neustadt/Aisch war am Donnerstagnachmittag komplett geflutet. (Foto: Anita Dlugoß)
Der Festplatz in Neustadt/Aisch war am Donnerstagnachmittag komplett geflutet. (Foto: Anita Dlugoß)
Der Festplatz in Neustadt/Aisch war am Donnerstagnachmittag komplett geflutet. (Foto: Anita Dlugoß)

Vollgelaufene Keller, überflutete Fahrbahnen, Unterführungen und Plätze sowie aufgeschwemmte Gullideckeln sorgten am Donnerstag bei unwettermäßigen Regenfällen ab 14.15 Uhr für zahlreiche Einsätze. Am Freitag ist die Lage deutlich entspannt.

Die Integrierte Leitstelle (ILS) sprach von rund 140 Einsätzen - 80 im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und 60 im Landkreis Ansbach. Das Stadtgebiet von Ansbach sei komplett verschont geblieben, so ein Sprecher. Das Positive: Personen seien nirgendwo zu Schaden gekommen.

Der Schwerpunkt der gegen 16.30 Uhr inzwischen schon weit über 50 Einsätze lag im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und zwar in Burgbernheim, Uffenheim, Neustadt und Diespeck, teilte Rainer Weiskirchen, Pressesprecher der Feuerwehren mit.

Zur Koordinierung der Einsätze wurden die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und mehrere Feuerwehr-Führungskräfte des Landkreises alarmiert. Parallel zu den Unwetter-Einsätzen wurden die Feuerwehren aus Gollhofen, Uffenheim und Burgbernheim zu einem Verkehrsunfall auf die A7 gerufen.

Gewaltige Regenmengen zwischen Burgbernheim und Colmberg

Die Regenmengen waren gewaltig. Im Raum Colmberg/Anfelden/Burgbernheim hat es in den vergangenen sechs Stunden über 80 Millimeter geregnet. Dort hat es so viel geregnet, wie statistisch etwa einmal in hundert Jahren.

Neben den Folgen in Gemeinden, in denen heftige Regenfälle niedergingen, wirkte sich das Unwetter vor allem auf die Rezat aus. Innerhalb von einer Stunde stieg der Pegel der Rezat bei Lehrberg-Oberheßbach am Nachmittag fast um einen Meter. Er lag um 16 Uhr bei 2,22 Meter und kletterte bis 19 Uhr auf 2,88 Meter. Damit blieb er nur knapp unter der Meldestufe 3, die hier bei einem Wasserstand von 2,90 Metern liegt. Am Freitagmorgen um 8 Uhr war er wieder auf 2,26 Meter gesunken. In Ansbach blieb der Pegel lange nur rund 60 Zentimeter über seiner normalen Höhe und damit unter der Meldestufe 1. Erst am Freitagmittag war die Meldestufe, die bei 2,20 Metern liegt, geringfügig überschritten. Um 13 Uhr war der Pegel bei 2,32 Metern.

Rezat stieg bei Lehrberg schnell an

Wegen des starken Anstiegs bei Lehrberg hatte gegen 18 Uhr die Feuerwehr begonnen, in Ansbach den Rezatparkplatz zu räumen. Dies geschah aus der Sorge, dass das Hochwasser auch Ansbach schnell erreichen könnte. Offenbar nahmn die weiten Stauräume im Rezattal jedoch viel Wasser auf.

Wie stark sich die Regenfälle in der Region unterschieden, zeigt ein Blick auf Wörnitz und Altmühl. Ihre Pegel blieben nahezu unverändert. Lediglich am Oberlauf der Altmühl bei Colmberg-Binzwangen hatte sich der Wasserstand verdreifacht. Dies hatte aber bis zum Morgen keine Auswirkungen auf den Pegel in Thann kurz nach Herrieden.

An der Aisch wurden ebenfalls keine deutlichen Erhöhungen gemessen. Sie blieb sowohl in Birkenfeld als auch in Rappoldshofen deutlich unter der Meldestufe 1.


Von Winfried Vennemann und Manfred Blendinger
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