Das Technische Hilfswerk (THW) rechnet in den kommenden Jahren mit mehr Einsätzen im Ausland. „Wir stellen uns auf stärkere, vielleicht länger andauernde Einsätze ein“, sagte die neue THW-Präsidentin Sabine Lackner der Deutschen Presse-Agentur. 2023 seien es zehn gewesen. „Es gibt eine steigende Tendenz.“
Die Einsatzkräfte halfen etwa bei dem schweren Erdbeben in der Türkei im Februar und den Überschwemmungen in Slowenien im Sommer. Der Transport von Hilfsgütern im Ukraine-Krieg gehört Lackner zufolge zu den beispiellosen Logistikeinsätzen in der Geschichte des THW.
„Allerdings muss Hilfe akzeptiert werden“, sagte Lackner mit Blick auf das Erdbeben in Marokko. THW-Helfer standen bereit zum Abflug, das nordafrikanische Land hat die deutschen Kräfte allerdings nicht angefordert. Die Hilfsorganisation kann nach eigenen Angaben auf mehr als 4000 ehrenamtliche Helfer für Auslandseinsätze zurückgreifen.
„Wir sehen ganz klar die Auswirkungen geopolitischer Situationen, also Krisen, Konflikte, aber auch den Klimawandel“, sagte die THW-Präsidentin. In der Ukraine selbst seien zum Beispiel keine eigenen Kräfte, Hilfsgüter würden bis zur Grenze gebracht. „Wir schicken unsere Helferinnen und Helfer nicht in Kriegssituationen.“
Vor dem Hintergrund der Auslandseinsätze muss Lackner zufolge bei der Beschaffung neuer Technik auch darauf geachtet werden, ob sie per Flugzeug transportiert werden kann. Da gehe es zudem um Fragen, ob alle Papiere für den Transport vorliegen, um schnell in Katastrophengebiete zu fliegen. „Wir bewegen ja zum Beispiel mit der Trinkwasseraufbereitung auch Gefahrstoffe.“
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