Petra Rompel und ihr Labrador Balou sind ein eingespieltes Team. Die 60-Jährige wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihr Vierbeiner sie als Assistenzhund durch den Alltag begleitet. Dafür ist eine Prüfung nötig, die mit Kosten verbunden ist. Auch eine Spende der FLZ-Leser soll ihren Traum wahr werden lassen.
Petra Rompel hat seit ihrer Geburt eine Spastik, ist deshalb stark in Motorik und Sprache eingeschränkt. Mit ihrem Mann Heinz sowie weiteren Hunden und Katzen lebt sie im Ipsheimer Ortsteil Holzhausen (Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim). Früher hatten beide auch Pferde. Doch seit auch Heinz Rompel gesundheitlich angeschlagen ist, ist das nicht mehr möglich. Das Paar hat ein Herz für Tiere, rettete zahlreiche. Ursprünglich stammen beide aus Rheinland-Pfalz. In Holzhausen leben die Rompels seit 13 Jahren.
Ein Assistenzhund ist nach der Ausbildung in der Lage, die Anwendung lebenspraktischer Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Er dürfte Petra Rompel dann beispielsweise auch in Geschäfte begleiten, in denen Hunde sonst nicht erlaubt sind.
Die Überlegung, Balou ausbilden zu lassen begann, als Petra Rompels vorherige Hündin Ilina verstarb. Ihr hatte die 60-Jährige selbst einiges beigebracht, damit sie sie im Alltag unterstützen konnte. Eine Prüfung habe sie aber nicht ablegen dürfen, weil sie in jungen Jahren operiert worden war und deshalb nicht zugelassen worden wäre.
Labrador Balou ist im Februar vier Jahre alt geworden und ein aufgewecktes Kerlchen. Vor Corona kam er zu der Familie. Die Pandemie verzögerte die Ausbildung aber enorm, so dass man erst danach richtig durchstarten konnte.
Petra Rompel trainiert mit der Hundeschule Frankenhöhe. Das Ziel: Die 60-Jährige will mit ihrem Vierbeiner die Assistenzhunde-Team- Prüfung beim Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) machen.
Balou unterstützt Petra Rompel schon jetzt enorm. Der Hund hebt Gegenstände auf, öffnet und schließt Türen, zieht ihr die Jacke aus, hilft ihr über Schwellen oder auch beim Umsetzen vom E-Rollstuhl in den Hausrollstuhl.
Mit der Hundeschule übt die 60-Jährige beispielsweise in Neustadt. Schon jetzt hat Petra Rompel in einigen Geschäften in der Region die Genehmigung, dort mit Balou den Alltag zu trainieren.
Die beiden werden speziell füreinander ausgebildet und sind über die Zeit noch mehr zusammengewachsen. Anfangs tat sich Petra Rompel schwer mit Balou, weil die Trauer um ihre vorherige Hündin noch so groß war. „Aber jetzt mag ich ihn“, sagt die 60-Jährige und grinst.
Damit Balou die Kenndecke – eine Art Geschirr – und den Assistenzhund-Ausweis bekommt, muss Petra Rompel sich viel Wissen aneignen. Das sei aufgrund ihrer Behinderung nicht leicht, meint sie. Zudem fallen Kosten an, die sie alleine nicht stemmen kann. Nach finanzieller Unterstützung suchte sie deshalb lange. Zunächst vergeblich. Seitens Politik, Stiftungen, Behörden und Vereinen, die sich mit ihrer Thematik befassen, fühlte sie sich alleine gelassen. Bei dem Ex-CSU-Landtagsabgeordneten Hans Herold fand Petra Rompels Anliegen Gehör. Er wusste von „FLZ-Leser helfen“ und vermittelte.
Dank einer Finanzspritze aus dem Topf der Aktion können sich die Rompels die Prüfung nun leisten. Die Anmeldung ist bereits verschickt. Petra Rompel ist wieder zuversichtlich und hofft, dass ihr Hund besteht. Doch die Rompels sind guter Dinge, auch diese Hürde noch zu meistern.
Mit Ihrer Spende will der Verein „FLZ-Leser helfen“ Bürger unterstützen, die in Not geraten sind. Den gewählten Betrag überweisen Sie auf folgendes Konto: