Tiefes Vertrauen hat Fritz K. (Name geändert) nur noch zu Jimmy, seinem 14 Jahre alten Labrador-Mischling. Menschen begegnet der 63-Jährige misstrauisch. Weil er von seinen Geschwistern um das Erbe seines Vaters geprellt wurde, wie er sagt, lebt er in äußerst bescheidenen Verhältnissen. Und wartet auf seine 76. Operation.
Eigentlich, sagt Fritz K., könnte er – von seinen gesundheitlichen Problemen abgesehen – halbwegs sorgenfrei leben. Sein Vater führte ein kleines Unternehmen, in dem er eine Ausbildung machte. Doch seine Brüder hätten ihn hinausgedrängt und nach dem Tod des Vaters „ums Erbe beschissen“, erzählt der 63-Jährige.
Geblieben ist ihm ein Wohnrecht im Haus seiner ebenfalls verstorbenen Mutter. Von der Erbengemeinschaft wird er nur geduldet – in das kleine Anwesen aus den 1960er Jahren stecken die Verwandten, zu denen Fritz K. den Kontakt längst abgebrochen hat, keinen Cent. Und selbst wächst ihm die Sache über den Kopf. Zwar ist er handwerklich geschickt und vielseitig, hat als Monteur und zuletzt als Hausmeister gearbeitet. Doch weder finanziell ist der Frührentner in der Lage, für den Unterhalt des Gebäudes aufzukommen, noch schafft er das körperlich.
Zwei schwere Motorradunfälle hat Fritz K. hinter sich. Der erste, 1984, bescherte ihm einen fast dreijährigen Krankenhausaufenthalt. Beide Füße, Sprunggelenk und Unterschenkel mussten im Murnauer Unfallkrankenhaus wieder zusammengeflickt werden, nachdem er mit seiner BMW in einer Linkskurve gegen einen Wasserdurchlass geprallt war, 30 Meter durch die Luft flog und an einen Baum geschleudert wurde. Die Spätfolge: Knochenmarkschwund. Unheilbar.
2001 dann der nächste Unfall. Fritz K. stand mit seiner Maschine innerorts, als ihn ein Autofahrer mit viel zu hohem Tempo „vom Motorrad räumte“. Unterschenkel und Knie wurden eingequetscht. 68 Operationen habe ihm das beschert, sagt der Frührentner. Beschwerdefrei laufen kann er seither nicht mehr. Chronische Schmerzen sind seine ständigen Begleiter.
Derzeit wartet Fritz K. auf seine inzwischen 76. OP – und meint: „Wenn ich lang genug lebe, kriege ich die 100 noch voll.“ Seit Wochen sitzt er auf Abruf, der Koffer ist gepackt, die Prostata muss dringend unters Messer. Bis er einen Termin bekommt, muss der 63-Jährige, der auch schon einen Herzinfarkt und zwei Schlaganfälle hinter sich hat, einen Katheter tragen.
Wenn endlich ein Krankenhausbett für ihn frei ist, wartet die nächste Sorge auf Fritz K.: Dann braucht er temporär einen Tierpensions-Platz für Jimmy. Doch wie soll er den bezahlen? Und auch die Zeit danach bereitet dem Rentner Kopfzerbrechen. Das Ceranfeld seines Küchenherdes ist gebrochen. „Da darf nichts überkochen“, sagt er – was passieren könnte, wenn Flüssigkeit ins Elektrik-Innenleben des Herdes läuft, daran mag Fritz K. gar nicht denken.
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