Zweifache Mutter hat Krebs: Hoffnung auf ein wenig mehr Leben | FLZ.de

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Veröffentlicht am 12.12.2022 09:55

Zweifache Mutter hat Krebs: Hoffnung auf ein wenig mehr Leben

Eine schwere Krebserkrankung zehrt an den Kräften von Kathrin D. (Name geändert). Für sich und ihre beiden Töchter hat sie einen Herzenswunsch. (Symbolbild: Jim Albright)
Eine schwere Krebserkrankung zehrt an den Kräften von Kathrin D. (Name geändert). Für sich und ihre beiden Töchter hat sie einen Herzenswunsch. (Symbolbild: Jim Albright)
Eine schwere Krebserkrankung zehrt an den Kräften von Kathrin D. (Name geändert). Für sich und ihre beiden Töchter hat sie einen Herzenswunsch. (Symbolbild: Jim Albright)

Für ihre Kinder will Kathrin D. (Name geändert) tapfer sein. Anfang 2022 wurde bei der 46-Jährigen ein Adenokarzinom diagnostiziert. Der bösartige Tumor hatte Teile ihres Magens, des Darms und des Bauchfells befallen.

Weil sie immer wieder Magenprobleme hatte, war Kathrin D. schon seit einiger Zeit in ärztlicher Behandlung, doch eine Ursache wurde lange nicht gefunden. Als die Ärzte den Krebs schließlich erkannten, war es zu spät: Er hatte schon weit gestreut.

Neue Operation im Januar

Auch bei einer großen Operation konnten bei weitem nicht alle Metastasen entfernt werden. Seitdem bekommt Kathrin D. eine palliative Chemotherapie. „Ich habe die Hoffnung, dass ich vielleicht noch ein paar Jahre schaffen könnte“, sagt sie. Auch im Januar steht wahrscheinlich wieder eine OP an.

So stark, wie sie sich gibt, ist Kathrin D. nicht immer. „Man verliert das Vertrauen in den Körper“, berichtet sie. In einem halben Jahr hat sie 36 Kilogramm abgenommen. Alle zwei Wochen muss sie zur Chemotherapie. Die Nachwirkungen sind Taubheitsgefühle in Fingern und Füßen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen und Übelkeit. „Das habe ich jedes Mal – alle 14 Tage, tagelang.“

Die Diagnose hat den Familienalltag von heute auf morgen auf den Kopf gestellt. Das betrifft auch die beiden Töchter, zu denen Kathrin D. ein sehr enges Verhältnis hat. Die Ältere ist Anfang 20, wohnt im Nachbarort und macht eine Ausbildung, die Jüngere geht noch zur Schule und lebt mit im Haus. Sie habe am Anfang ein richtig schlimmes Tief gehabt, erzählt die Mutter. Es sei sehr schwer für sie, mitzubekommen, wenn es ihr oft nicht gut geht.

„Mama, ich kann gar nicht mehr lachen“

Kaum vermag sich Kathrin D. auszumalen, was es für ihre Kinder bedeutet, vielleicht bald keine Mama mehr zu haben. „Ich bin selbst immer froh gewesen, dass ich noch Eltern hab’.“

Eine Zeit lang trauten sich die Schwestern kaum noch, Freunde zu treffen oder ganz normale Dinge zu tun. „Die haben so ein schlechtes Gewissen gehabt“, bemerkt Kathrin D. traurig. „Meine Große hat gesagt: ,Mama, ich kann gar nicht mehr lachen, weil ich weiß, dir geht’s so schlecht.‘“ Sie sagte daraufhin: „Wenn ihr lacht und ausgeht, macht mir das auch Freude.“

Bis Anfang des Jahres war Kathrin D. als Kinderpflegerin tätig, dann war sie zu krank. „Ich hab’ meine Arbeit arg gern gemacht“, bedauert sie. Die Buben und Mädchen fehlen ihr, immer wieder fragten sie, wann sie wiederkommt. „Deshalb hab’ ich ein kurzes Video gedreht. Ich hab’ gesagt, dass ich sie vermisse, mich immer über ihre Bilder freu’, an sie denke und sie nicht vergesse“, erzählt sie. „Das war für mich eine Verabschiedung, auch wenn ich nicht erwähnt hab’, dass ich nicht wiederkomm’.“

Kathrin D. hat einen Herzenswunsch

Ihre Familie unterstützt Kathrin D., ihr Lebensgefährte begleitet sie zu allen wichtigen Arztterminen. Aber durch ihre Erkrankung ist die Familie finanziell stark belastet. Die Behandlungen bei einer Heilpraktikerin sind teuer, aber sie tun ihr gut, versichert Kathrin D. Leider werden sie von der Kasse nicht übernommen. Deshalb würde sie sich über eine Spende der FLZ-Leser sehr freuen. Auch stehen bei ihrem Auto, das sie dringend für Arzttermine benötigt, Reparaturen an.

Zögernd erzählt Kathrin D. von ihrem Herzenswunsch: ein Wellnesswochenende mit beiden Töchtern. „Damit wir noch mal Zeit zusammen verbringen.“ Vielleicht die letzte Chance für einen Urlaub zu dritt.

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Andrea Walke
Andrea Walke
... ist Redakteurin in der Lokalredaktion Ansbach und seit Dezember 2012 bei der FLZ. Sie fühlt sich in Rathäusern genauso wohl wie in Gerichtssälen und trifft am liebsten Menschen, die eine interessante Geschichte zu erzählen haben. Seit 2017 betreut sie redaktionell die Aktion "FLZ-Leser helfen".
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